- Arbeitsmarkt
- Zusammentreffen von Arbeitsangebot und Arbeitsnachfrage.- 1. In traditioneller, neoklassischer Sicht entspricht die Funktionsweise des A. der von Gütermärkten. Sowohl Arbeitsangebot als auch Arbeitsnachfrage sind reallohnabhängig. Die Arbeitsnachfrage nimmt mit steigendem Reallohn ab, das Arbeitsangebot nimmt mit steigendem Reallohn zu. Ungleichgewichte (Arbeitslosigkeit bzw. Übernachfrage) werden durch den Reallohnmechanismus ausgeglichen (⇡ klassische Lehre, ⇡ Neoklassik). Grundsätzlich kommt es zu einem Gleichgewicht, bei dem jeder, der zum herrschenden Reallohn arbeiten will, auch arbeiten kann. ⇡ Arbeitslosigkeit ist aus neoklassischer Sicht grundsätzlich freiwilliger Natur (hohe Freizeitpräferenz der Anbieter). Arbeitskräfte, die freiwillig arbeitslos sind, empfinden den Vollbeschäftigungsreallohn als zu niedrig und sind nicht bereit, bei diesem Reallohn Arbeit anzubieten. Freiwillige Arbeitslosigkeit wird auch als Niedriglohn-Arbeitslosigkeit bezeichnet.- 2. Die Keynessche und keynesianische Kritik der neoklassischen Arbeitsmarktanalyse richtet sich v.a. gegen die Annahmen Markttransparenz und Gültigkeit des ⇡ Sayschen Theorems. Nach Keynes wird die tatsächliche Höhe der Beschäftigung auf den Gütermärkten festgelegt. Die Nachfrage nach Arbeit wird durch die Höhe der effektiven Nachfrage und nicht durch die Höhe des Reallohnniveaus bestimmt. Ist die effektive Nachfrage kleiner als das Vollbeschäftigungseinkommen (Unterbeschäftigungsgleichgewicht), liegt konjunkturelle Arbeitslosigkeit vor, die ursachenadäquat durch die Konjunkturpolitik bekämpft werden muss.- Vgl. auch ⇡ Arbeitsmarkttheorien.
Lexikon der Economics. 2013.